Das polnische Unternehmen hat seine digitale Transformation auf drei Säulen aufgebaut. „Es ist Zeit, die Zukunft anzunehmen.“

- „Die langsame Digitalisierung in Polen ist das Ergebnis begrenzter Kompetenzen, hoher Kosten, Widerstands gegen Veränderungen und Infrastrukturproblemen“, sagt Leszek Szulc, technischer und Produktionsdirektor bei SaMASZ.
- „Im Jahr 2024 werden Finnland, Frankreich und Deutschland bei der Nutzung künstlicher Intelligenz in Unternehmen in der EU führend sein – dort nutzen 50–55 % der Unternehmen KI; in Polen sind es nur 20 % …“, erinnert der Manager.
- „Bei der Entscheidung zur digitalen Transformation haben wir auch langfristig gedacht: Die ausgewählten Systeme sollen die Entwicklung der Organisation über einen Zeitraum von mehreren oder mehreren Dutzend Jahren unterstützen und nicht nur auf aktuelle Herausforderungen reagieren“, sagt Leszek Szulc über die Strategie von SaMASZ.
- Das Gespräch ist Teil einer Interviewreihe, die als Grundlage für den Bericht „Vom Band zum Algorithmus: Wie die Digitalisierung die Zukunft der Industrie prägt“ dient, der von WNP Economic Trends in Verbindung mit dem New Industry Forum (Katowice, 14.-15. Oktober 2025) erstellt wird.
Welche Investitionen im Bereich Digitalisierung und Digitalisierung (und anderer damit verbundener Elemente der Industrie 4.0 – Robotisierung und Automatisierung) haben Sie in den letzten fünf Jahren getätigt?
In den letzten fünf Jahren haben wir zahlreiche Investitionen im Sinne der Industrie 4.0 getätigt und sind damit zu einem der führenden Unternehmen im Bereich der digitalen Reife in der Landmaschinenbranche geworden.
Unsere Reise begann 2018 mit der Eröffnung einer modernen Fabrik in Zabłudów. Damals bauten wir eine vollautomatische Lackiererei – zentral gesteuert, mit Power&Free-Transportsystem und vollständiger Prozessdatenarchivierung. Dies gibt uns die volle Kontrolle über die Qualität und Konsistenz unserer Produktion.
Gleichzeitig haben wir unsere Robotik-Kapazitäten weiter ausgebaut – heute verfügen wir über 11 Roboter (davon 9 Schweißroboter), die unsere Mitarbeiter bei wichtigen Prozessen unterstützen. Im Rahmen des OBR2-Projekts, das Teil des SuperFabryka 4.0-Konzepts ist, haben wir unser Forschungs- und Entwicklungszentrum erweitert und modernste Technologien für Forschung, Tests und die Entwicklung neuer Maschinenmodelle eingeführt.
Ein weiterer Meilenstein war das Investitionsprojekt in der Sonderwirtschaftszone Suwałki. Wir investierten mehrere zehn Millionen Zloty, erweiterten unsere Produktionsanlagen auf drei Hektar überdachte Fläche und führten eine der modernsten Laseranlagen Polens ein – ein vollautomatisches System zum Schneiden, Lagern und Sortieren von Blechen, das von sieben integrierten IT-Systemen gesteuert wird. Diese Lösung machte die manuelle Dateneingabe praktisch überflüssig und steigerte die Effizienz deutlich.
Heute werden unsere Produktionsprozesse auch durch moderne Lagerautomatisierung unterstützt – von Palettensystemen bis hin zu Vertikalregalen, und Roboter arbeiten mit Abkantpressen in integrierten Stationen.
Unsere jüngste Investition ist die digitale Transformation (CT) der gesamten Organisation. Sie basiert auf der Synergie dreier Säulen: Menschen, Technologie und Prozesse. Die Hauptziele sind Effizienzsteigerung, Innovationsförderung und die Optimierung von Geschäftsprozessen. Das CT-Programm umfasst die Implementierung eines integrierten IT-Systems im gesamten Unternehmen, das PLM, ERP (einschließlich MES und APS), WMS und HR umfasst. Wir entwickeln es im Sinne von Industrie 4.0 und integrieren Konzepte wie Digital Twin, IoT, Big Data und Cybersicherheit.

Welche Investitionen in die Digitalisierung, insbesondere im Bereich Industrie 4.0, planen Sie für die nächsten Jahre?
Wir lassen nicht nach. Zu unseren Zielen gehören digitale Zwillinge, die Integration mit KI, die Implementierung von Cobots (die wir bereits testen) und die weitere Robotisierung von Logistikprozessen.
Wir suchen auch nach Industrie 5.0-Lösungen – solchen, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Widerstandsfähigkeit von Organisationen stärken, Mitarbeiter unterstützen und die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung angehen.
Welche Kriterien dominieren bei der Entscheidung über solche Investitionen?
- Die wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung über Investitionen in die Automatisierung und Robotisierung von Produktionsprozessen sind vor allem die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, die Verbesserung der Effizienz und die Senkung der Betriebskosten.
Die begrenzte Verfügbarkeit von Arbeitskräften auf dem Markt und die Notwendigkeit, eine hohe Produktionskonsistenz und -qualität zu gewährleisten, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Jeder Investitionsentscheidung bei SaMASZ geht eine gründliche Analyse und wirtschaftliche Begründung voraus – im Falle der Automatisierung von Produktionsprozessen berechnen wir stets die Amortisationsrate und -dauer der Investition.
Bei der digitalen Transformation von Geschäftsprozessen – einschließlich der Implementierung neuer ERP- und PLM-Systeme – war neben den oben genannten Kriterien die technologische Verschuldung ein entscheidendes Kriterium. Damit meine ich die Architektur der bisherigen Systeme, ihre funktionalen Einschränkungen, ihre geringe Leistung und unzureichende Datenbankkapazität. Ebenso wichtig waren ein verbessertes Kundenbeziehungsmanagement und die Fähigkeit zur besseren Planung und Prognose – sowohl in der Produktion als auch in der Logistik –, die uns mehr Stabilität und Flexibilität bei der Reaktion auf Marktanforderungen bietet.
Bei der Entscheidung für die digitale Transformation haben wir auch längerfristige Überlegungen angestellt: Die ausgewählten Systeme sollen die Entwicklung der Organisation in den nächsten paar bis zwölf Jahren unterstützen und nicht nur auf aktuelle Herausforderungen reagieren.
Mit wem arbeiten Sie bei der Umsetzung der Digitalisierung zusammen? Welche Hürden sehen Sie auf nationaler Ebene?
Im Digitalisierungsprozess arbeiten wir mit zahlreichen Partnern zusammen – Anbietern von technologischen Systemen und Lösungen, spezialisierten Integratoren sowie Forschungseinrichtungen: technischen Universitäten und Forschungs- und Entwicklungszentren. Dadurch haben wir Zugang zu den neuesten Innovationen und praktischem Know-how , das Standardlösungen auf dem Markt nicht immer bieten.
Wenn es um Barrieren auf nationaler Ebene geht, sind die häufigsten die begrenzte Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte, hohe Implementierungskosten und manchmal ein Mangel an Standardisierung bei der Integration verschiedener Systeme.
Wie ist der aktuelle Stand und welche Auswirkungen hat die Nutzung der erhobenen Daten (insbesondere der Produktionsdaten)?
Wir sind uns bewusst, dass Daten auch heute noch eine Schlüsselressource für jedes Unternehmen sind. Die meisten Unternehmen versuchen, diese aus verschiedenen Quellen zu sammeln – aus ERP- und PLM-Systemen sowie aus Produktionslinien und Maschinen. Diese Informationen können genutzt werden, um die Prozesseffizienz zu analysieren, die Qualität zu überwachen und die Nachfrage sowie potenzielle Risiken in der Produktion vorherzusagen.
Bei SaMASZ ist seit 2024 ein PLM-System im Einsatz. Tatsächlich sammeln wir seit 18 Monaten Produktlebenszyklusinformationen in einem einzigen System, das mit CAD- und ERP-Systemen integriert ist. Zuvor waren alle Daten über verschiedene Ordner und E-Mails verstreut, was die Verwaltung erschwerte. Jetzt werden alle Informationen in einer einzigen PLM-Umgebung gesammelt und archiviert: Designrevisionen, Teilekataloge, Handbücher, Besprechungsnotizen, Fotos usw. Dadurch arbeitet unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die aus etwa 40 Designern besteht, vollständig digital , was es uns ermöglicht, schneller auf Marktanforderungen zu reagieren und neue Maschinen effektiver zu entwickeln.
Ähnlich verhält es sich mit den im ERP-System erfassten Daten. Vor der Entscheidung für die digitale Transformation waren unsere Daten über verschiedene ERP- und MES-Systeme sowie Excel, E-Mails usw. verstreut. Nach der Durchführung von Analysen und der Entwicklung eines Geschäftskonzepts entschieden wir uns, die gesamte ERP-Systemimplementierung, einschließlich der Module APS und MES, in zwei Phasen aufzuteilen. Im Januar dieses Jahres veranstalteten wir einen Livestream der ersten Phase des ERP-Systems und des ersten Teils des MES.
Viele der Daten, die wir aus den alten Systemen übertragen konnten, wurden in das neue ERP „eingelesen“, es gibt jedoch auch viele neue Daten, mit deren Erfassung wir gerade erst begonnen haben oder nach dem Start der zweiten Phase beginnen werden.
Aktuell melden die Mitarbeiter im MES-System selbst, wann sie mit der Arbeit beginnen, welchen Auftrag sie gerade erledigen, wie viele Gutteile sie produziert haben, wie viele Mängel aufgetreten sind etc. Im zweiten Schritt, den wir in den nächsten Monaten starten, werden wir die Produktionsmaschinen mit unserem MES-System vernetzen und uns so in Richtung Smart Factory bewegen.
„Wir planen, digitale Zwillinge ausgewählter Prozesse und Ressourcen zu entwickeln“Was sind die Pläne – z. B. in Bezug auf Smart Factories, Industrial Internet of Things (IIoT), Ressourcendigitalisierung, virtuelle Zwillinge?
- Wir möchten Lösungen des industriellen Internets der Dinge (IIoT) nutzen, die eine kontinuierliche Überwachung des Betriebs von Maschinen und Geräten und eine schnellere Reaktion auf Abweichungen ermöglichen.
Wir sind uns bewusst, dass die Digitalisierung von Ressourcen eine wichtige Entwicklungsrichtung darstellt. Wir streben danach, alle wichtigen Daten digital und integriert verfügbar zu machen und sie in Echtzeit zu analysieren. Dies ermöglicht uns bessere Entscheidungen, kürzere Reaktionszeiten und eine noch höhere Produktqualität.
Ein weiteres wichtiges Element in der zweiten Phase ist die Einführung von APS (Advanced Planning and Scheduling). Es unterstützt uns bei der Erstellung optimaler und realistischer Produktionspläne und ermöglicht es uns, je nach Situation das passende Szenario auszuwählen (z. B. schnell und teuer oder langfristig und günstig). Für eine effiziente Funktion des Moduls benötigen wir zudem exzellente Daten zu Betriebszeiten, Routen, Umrüstzeiten und eine Matrix der Mitarbeiterkompetenzen – ohne diese Daten kann selbst das beste APS keinen guten Produktionsplan erstellen.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein in Phase 2 ist die Einführung der Infor Enterprise Quoting (EQ)-Plattform, einem Portal für Konfiguration, Preisgestaltung und Bestellung speziell für Importeure und Handelsunternehmen. Händler, Distributoren und Vertriebsmitarbeiter können mithilfe von 2D-/3D-Produktvisualisierungen, automatisierten Berechnungen und KI-basierten Empfehlungen schnell präzise Angebote und professionelle Kostenvoranschläge erstellen . Die EQ-Plattform ist cloudintegriert mit den Systemen Infor CPQ (Configure, Price, Quote), Infor ERP und Infor CRM. Dies ermöglicht die Automatisierung von Kundenservice-, Vertriebs- und Logistikprozessen sowie eine bessere Kontrolle über Angebotserstellung und Produktion.
Mit Blick auf die Zukunft planen wir die Entwicklung digitaler Zwillinge ausgewählter Prozesse und Ressourcen. Darüber hinaus analysieren wir den potenziellen Einsatz von AR (Augmented Reality) und VR (Virtual Reality) . Diese Technologien haben in den letzten Jahren die Fertigungsindustrie, die Schwerindustrie, das Bildungswesen und den Dienstleistungssektor stark unterstützt.
Besonderes Potenzial sehen wir im Einsatz von AR für die globale Service- und Wartungsunterstützung. Als Unternehmen, das in über 70 Länder exportiert, wissen wir, wie wichtig schnelle Kundenbetreuung ist – egal ob in Japan, Frankreich oder den USA. Mithilfe einer AR-Brille kann sich der Servicetechniker eines Händlers in Echtzeit mit einem Experten in unserer Zentrale in Zabłudów verbinden.
Der Experte sieht genau das, was der Techniker vor Ort sieht, gibt Schritt-für-Schritt-Anweisungen und markiert sogar Punkte auf dem Bild in seinem Sichtfeld. Anfang September dieses Jahres haben wir eine solche Lösung getestet – und sie sieht sehr vielversprechend aus.
Wir sehen weiteres Potenzial in der Nutzung von AR in der betrieblichen Weiterbildung von Mitarbeitern – interaktive Anleitungen helfen ihnen, praktische Fähigkeiten schneller zu erwerben. VR-Technologie wiederum ermöglicht die Simulation von Produktionsprozessen und realistische Arbeitsschutzschulungen. Dies erhöht die Sicherheit, reduziert das Fehlerrisiko und bereitet Mitarbeiter auf Situationen vor, die in der Praxis nur schwer nachzustellen sind.
Wie schätzen Sie das Potenzial der Datenerfassung und des Datenaustauschs mit B2B-Partnern (Lieferanten, Kunden) ein?
Wir sehen enormes Potenzial in der Erfassung und dem Austausch von Daten mit B2B-Partnern – sowohl Lieferanten als auch Kunden. Der Zugriff auf zuverlässige Informationen ermöglicht es uns, planbarere und flexiblere Prozesse entlang der gesamten Lieferkette zu schaffen. Beispielsweise ermöglicht die Echtzeit-Kenntnis der Komponentenverfügbarkeit von Lieferanten eine schnellere Reaktion auf Marktveränderungen und eine bessere Produktionsplanung.
EDI – der elektronische Datenaustausch mit Geschäftspartnern – kann hier eine wichtige Rolle spielen. EDI ermöglicht uns die automatische Verarbeitung von Bestellungen, Rechnungen und Versanddokumenten, was die Prozesse deutlich beschleunigt und das Fehlerrisiko minimiert.
Ein wesentliches neues Element stellt das Nationale E-Rechnungssystem (KSeF) und die sich ändernden gesetzlichen Bestimmungen dar. Wir sehen darin nicht nur eine Anforderung, sondern auch eine Chance, B2B-Prozesse weiter zu automatisieren.
Kundendaten zu Bestellungen, Präferenzen und Absatzprognosen unterstützen unsere S&OP-Prozesse (Sales and Operations Planning) und erhöhen die Planungsgenauigkeit. CPQ/EQ-Lösungen (Configure, Price, Quote/Enterprise Quoting) spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie ermöglichen eine schnelle und präzise Angebotserstellung und marktgerechte Produktkonfiguration. Die Integration dieser Tools in das ERP-System erhöht die Transparenz, verkürzt die Auftragsabwicklung und verbessert die Datenqualität entlang der gesamten Vertriebskette.
Und welche Risiken birgt diese Art des Datenaustauschs?
Ja, es bringt seine eigenen Herausforderungen mit sich. Das Wichtigste ist die Gewährleistung der Sicherheit und Vertraulichkeit von Informationen sowie deren Qualität und Konsistenz: Die Daten müssen aktuell, zuverlässig und in einem einheitlichen Format bereitgestellt werden. Deshalb legen wir großen Wert auf Systemintegrationsstandards, den Einsatz moderner Analysetools und Cybersicherheitslösungen.
Wir sind überzeugt, dass ein erfolgreicher Datenaustausch nicht nur moderne Technologien, sondern auch Vertrauen und Transparenz in den Beziehungen zu unseren Partnern erfordert. Wir möchten, dass Daten allen zugutekommen – und so zu Kostenoptimierung, verbesserter Produktverfügbarkeit und höherer Endkundenzufriedenheit führen.

Wie beurteilen Sie insgesamt das Bewusstsein und den Schutz vor Cyberangriffen in der Industrie? Welche Maßnahmen sollte die Politik diesbezüglich ergreifen?
Das Bewusstsein für Cyberbedrohungen wächst in der polnischen Industrie, doch im Vergleich zu westeuropäischen Ländern haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Aufgrund der geopolitischen Lage und des Krieges an der Ostgrenze ist Polen eines der Länder, die am anfälligsten für Hackerangriffe sind. Leider behandeln viele Unternehmen – insbesondere kleine und mittlere – Cybersicherheit eher als „Add-on“ denn als Schlüsselelement ihrer Strategie.
Im Zeitalter von Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge ist alles miteinander vernetzt – Produktionssysteme, ERP, PLM. Ein ungeschützter Punkt im Netzwerk kann schwerwiegende Probleme für das gesamte Unternehmen und seine Partner bedeuten. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass die Bedrohung real ist – SaMASZ war auch Opfer von Hackerangriffen, die dank geeigneter Verfahren und Sicherheitsmaßnahmen verhindert wurden.
In unserem Unternehmen legen wir größten Wert auf Sicherheit: Wir setzen modernste Sicherheitsmaßnahmen, Penetrationstests, Systemüberwachung und regelmäßige Mitarbeiterschulungen ein. All dies geschieht in Übereinstimmung mit der NIS2-Richtlinie und der DSGVO, die branchenweit hohe Datenschutzstandards vorschreiben.
Wir sehen auch, dass die Regierung noch mehr tun kann – Prävention, Aufklärung, Wissensverbreitung und technologische Unterstützung für kleinere Unternehmen verbessern das Sicherheitsniveau in der gesamten Branche deutlich. Durch die Schaffung von Standards und Empfehlungen können auch kleine Unternehmen ihre digitale Infrastruktur wirksam schützen, und das gesamte polnische Industrie-4.0-Ökosystem wird widerstandsfähiger gegen Cyber-Bedrohungen.
Welchen Einfluss haben bzw. haben die Digitalisierung und die allgemeinen Veränderungen im Zusammenhang mit Industrie 4.0 auf die Führungsmethoden und die Organisationskultur im Unternehmen?
Die digitale Transformation von SaMASZ, vorangetrieben durch Industrie 4.0, verändert die Art und Weise, wie wir innerhalb unseres Unternehmens managen und zusammenarbeiten. Vor Beginn der Transformation wurde unser gesamtes Implementierungsteam in der Prince2-Methodik geschult, was die erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprojekten erleichterte.
Anschließend ernannten wir den Vorsitzenden des Lenkungsausschusses, die Hauptbenutzer, einen Projektmanager, für bestimmte Bereiche verantwortliche Teamleiter und die Hauptbenutzer. Diese Struktur ermöglicht ein effizientes Projektmanagement, schnelle Entscheidungsfindung und eine effektive Kommunikation zwischen den Abteilungen.
Zusätzlich organisierten wir ein Kick-off-Meeting, an dem unsere an der Transformation beteiligten Mitarbeiter sowie der Softwareanbieter und das Beratungsunternehmen teilnahmen. Das Meeting ermöglichte ein gemeinsames Verständnis der Ziele, des Tätigkeitsbereichs und der Projektanforderungen.
Wie in jedem Unternehmen brachte die Transformation Veränderungen mit sich, denen manche mit einer gewissen Skepsis begegneten. In manchen Bereichen war der Status Quo so bequem, dass er – man könnte sagen – „den Stuhl nicht verlassen wollte“.
Doch mit der Zeit, der geduldigen Arbeit und den gemeinsamen Anstrengungen wurde der Erfolg deutlich, und alte Gewohnheiten wichen langsam neuen Lösungen. In einigen Bereichen wurden auch Mitarbeiter neu eingeteilt und neue Aufgaben zugewiesen – manchmal mit Herausforderungen, die sich als weitaus interessanter erwiesen als die alten Routinen.
Die Wirkung ist bereits sichtbar: Die Digitalisierung rationalisiert Prozesse und fördert gleichzeitig eine Kultur der Offenheit für Veränderungen, der Eigeninitiative und der Zusammenarbeit. Das macht uns flexibler und bereit für die Herausforderungen der Zukunft. Innovation ist nicht mehr nur ein Ziel, sondern Teil unserer täglichen Arbeit.
„Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Polen hat in den letzten Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen“Wie beurteilen Sie das aktuelle System der Ausbildung von Fachkräften in den Bereichen Digitalisierung und Industrie 4.0 im Allgemeinen? Welche Änderungen sind gegebenenfalls erforderlich und welche Rolle sollte der Staat und welche Rolle sollten Unternehmen spielen?
„Das aktuelle System zur Ausbildung von Fachkräften im Bereich Digitalisierung und Industrie 4.0 bietet zwar eine solide Grundlage, ist aber noch zu theorielastig. Gleichzeitig braucht die Industrie Fachkräfte, die digitale Lösungen umsetzen, mit Daten arbeiten und IT-Systeme mit Produktionsprozessen verknüpfen können.“
Glücklicherweise lernen jüngere Generationen anders – sie nutzen den enormen Zugang zu Online-Wissen und tauschen Erfahrungen und Inspirationen aus. Dies fördert eine Kultur des Teilens und der Offenheit gegenüber Technologie. Dieses Modell benötigt jedoch Unterstützung, um diese Fähigkeiten effektiv in die Fabriken zu übertragen.
Daher sollte die Ausbildung stärker auf Praxis und reale Projekte ausgerichtet sein: Fallstudien, in der Industrie eingesetzte Tools (ERP, PLM, KI, VR, Automatisierung) und die Zusammenarbeit mit Unternehmen. Die Rolle des Staates besteht nicht nur darin, einen regulatorischen Rahmen zu schaffen und die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Unternehmen zu unterstützen, sondern auch darin, solche Projekte aktiv zu fördern und zu initiieren.
Bei SaMASZ arbeiten wir seit Jahren auf diese Weise zusammen. Gemeinsam mit der Technischen Universität Białystok haben wir das Projekt „Fast Track – Agrotech“ abgeschlossen, das ein Selbstdiagnosesystem zur Erkennung von Maschinenfehlern und ein Echtzeit-Ertragsüberwachungssystem umfasste.
Wir arbeiten derzeit an unserem nächsten Projekt – Agro AI. Gemeinsam mit der Technischen Universität Białystok und Moose entwickeln wir ein adaptives KI-gestütztes Maschinenüberwachungs- und Diagnosesystem. Diese Lösung ermöglicht es uns , neue Designs schneller auf den Markt zu bringen, Testkosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken . Gleichzeitig entwickelt sie das wissenschaftliche Potenzial der Woiwodschaft Podlachien und stärkt das Ökosystem Agricultural Valley 4.0.
In den Ländern, die bei der Digitalisierung führend sind, ist auch der öffentliche Sektor stark digitalisiert. Inwieweit trägt die Digitalisierung der Verwaltung und des Staatsbetriebs zum Aufbau einer Innovationskultur in der Gesellschaft bei und unterstützt die Wirtschaft in Polen heute?
- Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Polen hat sich in den letzten Jahren deutlich beschleunigt – immer mehr Prozesse können online abgewickelt werden und Lösungen wie die Anwendung mObywatel, die ZUS Electronic Services Platform (PUE ZUS), das Patienten-Online-Konto (IPK), e-PIT, e-PUAP, e-Delivery, e-Prescription und Trusted Profile werden zum Standard.
Dies ist wichtig, da die Digitalisierung des Staates ein natürliches, innovationsförderndes Umfeld schafft und die Gesellschaft auf die Nutzung moderner Technologien im Alltag vorbereitet. Je mehr sich die Bürger im Umgang mit Behörden an digitale Lösungen gewöhnen, desto schneller werden sie diese auch in der Wirtschaft akzeptieren und umsetzen.
Für Industrieunternehmen ist es jedoch nicht nur entscheidend, dass ihre Verwaltung digitalisiert wird, sondern auch, dass die Vorschriften mit der Realität Schritt halten. Vorschriften bestimmen oft das Innovationstempo – ein gutes Beispiel sind die Gesetzesänderungen rund um die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC), die eine Anpassung der ERP-Systeme erfordern und den Prozess der Automatisierung des Datenaustauschs zwischen Unternehmen beschleunigen.
Dies gilt auch für SaMASZ: Die Integration von KSeF in unser Infor LN-System ermöglicht eine umfassende Prozessautomatisierung im Finanz- und Rechnungswesen. Wir haben gesetzliche Anforderungen in praktische Verbesserungen umgesetzt – vom digitalen Dokumenten-Workflow bis hin zur vollständigen Transparenz im Datenaustausch. Die Vorschriften stellten daher nicht nur eine Herausforderung dar, sondern auch einen Anstoß, die Digitalisierung im Unternehmen zu beschleunigen.
Wie wird die Umsetzung des digitalen Wandels und der Industrie 4.0 in unserem Land heute erleichtert?
Auch in Polen gibt es immer mehr Programme und Fonds zur Unterstützung von Digitalisierungs-, Forschungs- und Entwicklungsprojekten – vom Nationalen Zentrum für Forschung und Entwicklung, der Polnischen Agentur für Unternehmensentwicklung (PARP) und europäischen Fonds. Diese konkrete Unterstützung ermöglicht es Unternehmen, Innovationen schneller umzusetzen und das Investitionsrisiko in neue Technologien zu minimieren.
Aus Unternehmenssicht erwarten wir vom Staat, dass er nicht nur seine eigene digitale Verwaltung aufbaut, sondern auch eine Kultur der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlichen Einrichtungen aktiv fördert. Nur so entsteht ein stimmiges Innovationsökosystem, in dem Unternehmen erfolgreich sein und Industrie 4.0-Lösungen effektiv umsetzen können.
Was den Grad der Robotisierung betrifft, hinken wir der EU hinterher, ein digitaler Zwilling ist insgesamt noch eine Seltenheit und es gibt kaum eine lange Schlange von Unternehmen, die darauf warten, die im Land bereits entwickelten Rechenzentren (Cloud Computing) zu nutzen… Was ist der Hauptgrund für die bisher langsame Digitalisierung polnischer Unternehmen?
Polnische Fertigungsunternehmen holen digital langsam auf. CAD-Konstruktion ist zum Standard geworden – fast jeder nutzt sie, doch andere Bereiche der Digitalisierung hinken noch hinterher. Fast die Hälfte der Unternehmen nutzt CAM zur Automatisierung von Produktionsprozessen, während nur 30 % der polnischen Unternehmen über ERP-Systeme zur Verwaltung ihres gesamten Geschäfts verfügen. CAE erfreut sich wachsender Beliebtheit, doch nur jedes fünfte Unternehmen nutzt es für die Konstruktionssimulation und -optimierung.
In der Robotik liegt Polen mit rund 120 Robotern pro 10.000 Produktionsmitarbeitern im EU-Vergleich ganz unten (die europäischen Spitzenreiter Deutschland und Schweden verfügen über jeweils 300–400 Roboter). Südkorea ist mit rund 900 Robotern pro 10.000 Mitarbeiter ein globales Vorbild. In Polen setzen weniger als 15 % der Unternehmen digitale Zwillinge ein; in Westeuropa sind es 30–40 %.
Vor diesem Hintergrund ist SaMASZ ein Vorbild für Polen – wir haben moderne IT-Systeme implementiert und der Grad der Robotisierung in unserer Produktion liegt über dem nationalen Durchschnitt. Dies beweist, dass Investitionen in digitale Technologien – mit der richtigen Strategie und den richtigen Change-Leadern – Innovationen effektiv in den Alltagsbetrieb integrieren können.
Die langsame Digitalisierung in Polen ist auf mangelnde Kompetenzen, hohe Kosten, Widerstand gegen Veränderungen und Infrastrukturprobleme zurückzuführen. Um mit Europa und der Welt Schritt zu halten, brauchen Unternehmen Mut, Strategien und Führungskräfte, die neue Technologien effizient implementieren können.
„Megapläne geben wirklich Hoffnung auf echte Unterstützung für Unternehmen“Was sind die Gründe für die geringe Nutzung von KI in Polen (bei Unternehmen mit mindestens 10 Mitarbeitern in EU-Ländern lag Polen im Jahr 2024 nur vor Rumänien)? In welchen Bereichen hat KI das größte industrielle Potenzial?
- Im Jahr 2024 werden Finnland, Frankreich und Deutschland bei der Nutzung künstlicher Intelligenz in Unternehmen in der EU führend sein – dort nutzen 50–55 % der Unternehmen KI; in Polen sind es nur 20 % …
In unserem Land mangelt es noch immer an qualifizierten Fachkräften und Change Leadern. Viele Unternehmen erkennen das Potenzial von KI nicht, und Implementierungsstrategien beschränken sich auf kurzfristige Initiativen. Hinzu kommen Kosten und fehlende Finanzierung, insbesondere für kleinere Unternehmen.
SaMASZ zeigt jedoch, dass sich dies ändern kann. Wir investieren nicht nur in moderne IT-Systeme, die den Einsatz von KI ermöglichen, sondern entwickeln auch eigene Lösungen. Unser neues Projekt „AGRO-AI“ ist ein zukünftiges adaptives System zur Überwachung, Diagnose und Prüfung landwirtschaftlicher Maschinen in Echtzeit.
In den kommenden Jahren planen wir, KI auf die Produktionsplanung, die vorausschauende Wartung, die Qualitätskontrolle und die Automatisierung operativer Entscheidungen auszuweiten. Darüber hinaus ermöglicht die Integration von KI in CPQ- und EQ-Systeme unseren Kunden und Händlern die Nutzung intelligenter Tools für die Maschinenkonfiguration und den Vertrieb.
Für mich ist dies ein Beweis dafür, dass die polnische Industrie mit einer mutigen Strategie und den richtigen Investitionen ihren digitalen Rückstand effektiv aufholen kann. SaMASZ zeigt, dass KI-Innovationen nicht nur Theorie sind – sie können die Wettbewerbsfähigkeit auf dem europäischen und globalen Markt tatsächlich steigern.
Geben europäische und nationale Megapläne zur Digitalisierung (z. B. „KI-Gigafabriken“ oder „Anwendung künstlicher Intelligenz“ und andere Strategien, beispielsweise im Hinblick auf Quantentechnologien – dies ist die EU oder die Digitalisierungsstrategie Polens 2035) Hoffnung auf echte Hilfe für die Wirtschaft?
„Die von Ihnen erwähnten Megapläne geben Anlass zur Hoffnung auf echte Unterstützung für Unternehmen. Es geht um Investitionen in Milliardenhöhe, Gigafabriken mit enormer Rechenleistung, die zum Training fortschrittlicher KI-Modelle genutzt werden, und den Aufbau einer Quanteninfrastruktur in Polen. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für das Testen, Implementieren und Kommerzialisieren innovativer Lösungen.“
Die polnische Digitalisierungsstrategie 2035 legt einen starken Schwerpunkt auf KI und Quantentechnologien, die Entwicklung technologischer Souveränität und unterstützt die Erforschung und Vermarktung von Innovationen sowie die Ausbildung qualifizierten Personals. Für Unternehmen bedeutet dies Zugang zu moderner Infrastruktur, Zuschüssen und finanzieller Unterstützung sowie eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. All dies macht die Implementierung von KI und neuen Technologien realistisch und praktikabel.
Wir müssen uns aber auch der Herausforderungen bewusst sein. KI-Gigafabriken konzentrieren enorme Rechenleistung und Daten, was zu Monopolisierung führen und den Wettbewerb einschränken kann. Es besteht die Gefahr von Datenlecks und der Abhängigkeit von bestimmten Technologieanbietern. Darüber hinaus gibt es Umweltbedenken – solche Fabriken verbrauchen erhebliche Mengen an Energie – sowie regulatorische und ethische Herausforderungen, die einen kohärenten Rechtsrahmen erfordern.
Für uns bei SaMASZ ist dies eine Chance und Inspiration. Wir entwickeln bereits eigene KI-Projekte und planen weitere Implementierungen in der Produktion, der Qualitätskontrolle sowie in Kunden- und Händlersupportsystemen.
Megapläne geben die Richtung vor und bieten Instrumente, doch der Erfolg wird davon abhängen, wie kreativ und verantwortungsvoll wir diese Möglichkeiten nutzen und dabei Innovation mit Sicherheit und einem Augenmerk auf Nachhaltigkeit verbinden.
Und wird es der Regierung gelingen, diese umzusetzen? Nun ja… hoffen wir, dass die Digitalisierungspläne dieses Mal nicht nur im Papierkram stecken bleiben, sondern tatsächlich in Gang kommen!
„Humanoide werden bereits in Fabriken, Apotheken, Restaurants und anderen Dienstleistungsbetrieben getestet“Ist das neue Konzept der Industrie 5.0 – die Kombination aus Technologie, nachhaltiger Entwicklung und Fokus auf den Menschen sowie der Krisenresistenz von Unternehmen – eine unausweichliche Entwicklung? Die Erwartungen an Unternehmen und Firmen steigen exponentiell und es wird immer schwieriger, sie zu erfüllen – sowohl organisatorisch als auch finanziell. Werden Unternehmen in der Lage sein, diese Erwartungen zu erfüllen?
Industrie 5.0 ist keine Science-Fiction, sondern ein Trend, der bereits vor den Toren unserer Fabriken klopft. Dabei geht es darum, dass Technologie und Mensch zusammenarbeiten, nicht das eine das andere ersetzt. Künstliche Intelligenz und Roboter sollen Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen, nicht in die Arbeitslosigkeit treiben.
Cobots spielen eine immer wichtigere Rolle. Bei SaMASZ haben wir gerade unseren ersten „Roboter-Kumpel“ gekauft – und nach Tests und Analysen wissen wir, dass es eine großartige Entscheidung war.
Ich beschäftige mich auch zunehmend mit futuristischeren Ideen – humanoiden Robotern, die nicht länger nur Prototypen aus Filmen sind. Tesla entwickelt seinen Optimus, BMW testet seine Humanoiden in Abbildung 02 in der Produktion und Amazon hat den Roboter Digit für die Logistik vorgestellt.
Auch hier gibt es einen polnischen Touch – das Unternehmen Clone Robotics, dessen neuestes Modell, Protoclone V1 (auch bekannt als Clone Alpha), eines der realistischsten der Welt ist und die menschliche Anatomie mit über tausend künstlichen Muskeln, Knochenstrukturen und synthetischen Organsystemen nachbildet.
Solche Maschinen können beobachten, reagieren und zusammenarbeiten – und sie machen weder Urlaub noch trinken sie Kaffee. Klingt verlockend, oder? Aber es wirft auch ernste Fragen zu Sicherheit, Ethik und Governance auf. Das ist kein Spiel …
China betrachtet humanoide Robotik als strategische Industrie, die seine Wirtschaft und seine Position als globaler Technologieführer stärkt. Das Land investiert Milliarden Yuan in die Entwicklung von Robotern mit „Gehirn, Kleinhirn und Gliedmaßen“, in den Bau von KI-Komponenten und -Systemen sowie in den Aufbau einer vollständigen Lieferkette. Humanoide werden bereits in Fabriken, Apotheken, Restaurants und anderen Dienstleistungseinrichtungen getestet.
Die Erwartungen an Unternehmen steigen heute ebenso schnell wie die KI-Kurse: Innovation, Nachhaltigkeit, operative Belastbarkeit, die Integration von Mensch und Maschine. In Polen benötigen sowohl große als auch mittlere und kleine Unternehmen Unterstützung. Wer sich nicht anpasst, wird abgehängt – und die Konkurrenz schläft nicht.
Für uns bei SaMASZ ist dies eine große Herausforderung und gleichzeitig eine große Chance. Der Moment, in dem wir Fabriken bauen können, die nicht nur effizient, sondern auch intelligent, verantwortungsvoll und zukunftssicher sind. Wer diese Technologien beherrscht, wird nicht nur überleben, sondern die Konkurrenz überholen.
Und wer hat schon Angst vor einem humanoiden Freund mit einem Roboterlächeln? Nun ja ... Vielleicht ist es an der Zeit, die Zukunft zu zähmen, bevor sie uns zähmt.
Inwieweit unterstützt die Digitalisierung des polnischen Staates sowie der Produktions- und Managementprozesse die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (ESG)? Inwieweit beziehen sich die von Ihnen eingeführten digitalen Lösungen beispielsweise auf die Optimierung des Energieverbrauchs, den CO2-Fußabdruck, die Transparenz der Berichterstattung oder die soziale Verantwortung?
- Die Digitalisierung wird zu einem natürlichen Verbündeten bei der Erreichung der ESG-Ziele. Dank moderner Systeme können wir den Energieverbrauch in Echtzeit verfolgen, Prozesse optimieren und Materialverluste reduzieren. Dadurch können wir nicht nur effektiver arbeiten, sondern auch auf die Umwelt und die Transparenz der Berichterstattung achten.
Allerdings sollte man bedenken, dass der ESG-Ansatz in Europa ein anderer ist als in China oder den USA. Der regulatorische Druck und die detaillierten Berichtspflichten nehmen in der EU zu, was sowohl die Chance als auch das Risiko höherer Kosten und Bürokratie mit sich bringt. In China werden Digitalisierung und Robotik als strategischer Industriemotor betrachtet, in dessen Entwicklung milliardenschwere Investitionen getätigt werden. In den USA wiederum kommt es oft auf Pragmatismus und unternehmerische Effizienz an und Regulierungen bleiben im Hintergrund.
Daher ist es entscheidend, ein Gleichgewicht zu wahren – damit die Digitalisierung eine nachhaltige Entwicklung unterstützt, gleichzeitig aber nicht die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen gegenüber Global Playern schwächt.
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